2020 – auch im Sponsoring ein besonderes Jahr Die Absage der LUCERNE REGATTA hat auch im Bereich Sponsoring so einiges durcheinandergebracht. Ein Gespräch mit unserem Sponsoringleiter, Jörg Baumann, über seine Erfahrungen. Wie hast Du die Absage der LUCERNE REGATTA aus Sicht des Sponsorings erlebt? Jörg Baumann: Wir waren mitten in der Vorbereitung des Anlasses und standen mit allen Sponsoren schon länger in Kontakt. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt praktisch alle Abmachungen unter Dach und Fach und besonders im Hospitality-Bereich war die Buchungslage sehr erfreulich. Vermutlich hat die mitreissende Ruder EM 2019 doch einiges an Begeisterung ausgelöst und viele wollten live dabei sein. Emotional berührt hat mich dabei, dass auch die Supporter von einigen SRV-AthletInnen ihre Lieblinge von den besten Plätzen aus anfeuern wollten. Als dann der Absageentscheid wegen der behördlichen Vorgaben gefällt werden musste, haben wir dies natürlich sofort den Sponsoren mitgeteilt. Ausnahmslos hatten alle Verständnis, wenngleich sie natürlich auch grosses Bedauern äusserten. Wie ist die finanzielle Regelung? Jörg Baumann: Wir haben selbstverständlich darauf verzichtet unseren Sponsoren eine Rechnung zu stellen, es gab ja keinen Anlass. Da wir unserem Donatorenclub ‚WE ROW FOR‘ die Rechnung für den Jahresbeitrag schon zu Beginn des Jahres versendet hatten und viele Mitglieder diesen bereits einbezahlt hatten, werden wir diesen Umstand 2021 mit einem tieferen Beitrag etwas ausgleichen. Wir schätzen uns als sehr privilegiert, dass gerade diese Donatoren zu uns halten und langfristig für die LUCERNE REGATTA denken. Sie sehen, dass ihr Beitrag gerade jetzt wichtig ist, um unseren Traditionsanlass am Leben zu halten. Was sind die finanziellen Folgen der Absage? Jörg Baumann: Da wir noch kaum Kosten ausgelöst hatten, kommen wir mit einem blauen Auge davon. Wir haben kaum Einnahmen aber auch nur wenige Ausgaben. Wobei ich in dieser Situation auch an die vielen Partner der LUCERNE REGATTA denken möchte, die etwa im Veranstaltungsgeschäft oder der Hotellerie tätig sind und natürlich nun auch von oder durch uns keine Aufträge erhalten. Die LUCERNE REGATTA ist auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, das sieht man jetzt besonders deutlich, da sie leider ausfällt. Was sind die Perspektiven für die Zukunft? Jörg Baumann: Wir haben zum Glück unglaublich tolle Sponsoren. Die meisten haben uns schon mitgeteilt, dass sie 2021 selbstverständlich wieder mit an Bord sind. Einige Unternehmen waren sehr unbürokratisch damit einverstanden, das nun ausgefallene Sponsoring-Jahr im Vertrag «hinten anzuhängen». Das gibt uns Planungssicherheit und hilft enorm. 2021 wird dennoch auch im Sponsoring sehr anspruchsvoll werden. Es gibt doch sehr viele Firmen, die von den Folgen der Pandemie hart getroffen werden und nun den Gürtel enger schnallen müssen. Das Gewinnen von Sponsoren ist ohnehin ein zunehmend hartes Business, 2021 dürfte da ein besondere Herausforderung bei der Mittelbeschaffung werden. Wir machen aber unsere Hausaufgaben und werden rechtzeitig attraktive Konzepte und frische Ideen an potentiellen Partner bringen. Wir müssen flexibel sein, die Auflagen in Bezug auf das Virus könnten uns ja auch 2021 noch in der einen oder anderen Form beschäftigen. Tönt spannend! Darf man schon mehr wissen? Jörg Baumann: Noch ist es etwas zu früh darüber im Detail zu sprechen. Mich freut es aber ganz besonders, dass wir in Zukunft die Schweizer Rudergemeinde noch besser begrüssen werden. Der «Leuchtturm»-Event des Ruderns soll künftig noch mehr zu einem Muss-Termin im Kalender jeder Ruderin, jedes Ruderers in der Schweiz werden. Man vergisst manchmal etwas, dass es nicht selbstverständlich ist, dass die Schweiz jedes Jahr eine Weltcupregatta zugesprochen erhält, von denen es jährlich gerade mal drei Stück gibt. Wir laden besonders auch die Ruderclubs ein, die LUCERNE REGATTA engagiert mitzutragen. Sie bilden ja an der Basis die AthletInnen aus, von denen die Allerbesten schliesslich auf dem Heimgewässer gegen die Elite der Welt mit Stolz das Schweizerkreuz auf der Brust tragen. Das wollen wir in Zukunft noch mehr gemeinsam zelebrieren! |