Halbfinal-Tag an der LUCERNE REGATTA

43 Rennen standen am zweiten Wettkampftag der LUCERNE REGATTA auf dem Rennprogramm. Erneut herrschten für die Sportlerinnen und Sportler faire Bedingungen bei den umstrittenen Rennen, wo die Finalisten für die sonntäglichen Endläufe auserkoren wurden.

Copy und Paste: Was am freitäglichen ersten Wettkampftag die Bedingungen für Athleten/-innen und Zuschauer/-innen anbetraf, galt auch am Samstag an der die Weltcup-Serie abschliessenden LUCERNE REGATTA. Angenehme Temperaturen, gutes Wasser und hin und wieder Biswind, der aber nach der Mittagspause zunehmend abflaute, Hauptsächlich Halbfinals, die letzten Hoffnungsläufe, die C-, D- und E-Finals sowie die Endläufe der nicht-olympischen Leichtgewichtskategorien standen auf der Affiche.

Erfolgreichste Rudernationen
Die Halbfinalausmarchungen für die (weitgehend) am Sonntag stattfindenden A-Finals sahen Frankreich und Italien als erfolgreichste Nationen. Jeweils sechs Finaleinzüge konnten sie sich auf der Habenseite verbuchen lassen. Mit fünf Finalplätzen aufwarten können die Länderdelegationen von Deutschland, Australien und Grossbritannien.

Erste Final-Entscheidungen
Die ersten Entscheidungen der nicht-olympischen Leichtgewichts-Bootsklassen fanden bereits am Samstag statt. Herausragend dabei im Frauen-Skiff die Britin imogen Grant, die mit 07:23.36 eine neue Weltbestzeit realisierte und die überraschende Mexikanerin Kenia Lechuga und die Südafrikanerin Kirsten McCann auf die weiteren Medaillenplätze verwies.Bei den Männern gewann der favorisierte Ire Paul O’Donovan vor dem Belgier Tibo Vyvey und dem Uruguayer Bruno Cetraro Berriolo, während der bis zur Streckenhälfte führende Australier Oscar McGuiness noch auf den vierten Rang zurückgebunden wurde.


Nur noch zwei Nationen waren im leichten Doppelzweier am Start. Deutschland gewann, die Niederlande folgte auf Platz 2.

Der zweite Wettkampftag aus Schweizer Sicht
Im Frauen-Einer gewann Jeannine Gmelin ihren Halbfinal souverän. Bei 500 Meter noch auf dem zweiten Rang liegend, übernahm sie das Kommando, hielt immer eine Sicherheitsmarge auf die Konkurrenz ein und gewann sicher. Diana Dymchenko, die nun für Aserbeidschan startende Ukrainerin, und Emma Lunatti aus Frankreich folgten auf den Plätzen.


Den dritten Platz für die Finalqualifikation mussten Raphaël Ahumada und Andri Struzina im Leichtgewichts-Doppelzweier erzielen, und genau das tat das Duo. Die Norweger Tjoem/Benske und die Italiener Soares und Altmeister Ruta waren noch schneller.
Die beiden Leichtgewichts-Skifferinnen Olivia Nacht und Eline Rol wurden in denselben Halbfinal ausgelost. Vom Start an waren sie in der Defensive und konnten nie ernsthaft mit der Finalqualifikation liebäugeln. Die Ränge 4 für Olivia Nacht und 5 für Eline Rol waren die platzmässige Ausbeute. Im B-Final ging die Genferin Eline Rol dann sofort in die Offensive, musste dann aber auf dem dritten Streckenviertel die Tschechin Kristyna Neuhortova und die Französin Aurelie Morizot passieren lassen. Olivia Nacht musste sich mit dem 4. Platz bescheiden.
Dem Männer-Zweier-ohne mit Maurin Lange und Jonah Plock gelang die Wiederholung des Finaleinzugs wie beim Weltcup II in Poznan diesmal nicht. Vom Start weg im Hintertreffen resultierte der sechste Halbfinal-Rang und damit der Verweis ins B-Finale.
Auch für den Männer-Doppelvierer mit Jan Schäuble anstelle des aus Krankheitsgründen ausfallenden Schlagmanns Kai Schätzle, Patrick Brunner, Nils Schneider und Dominic Condrau war die Hürde für den Finaleinzug zu hoch. Zwar zuletzt noch Platz auf die Konkurrenz aufholend, resultierte dennoch «nur» der sechste, die B-Final-Qualifikation bedeutende Rang.
Scott Bärlocher startete im C-Final der Skiffiers. Nach verhaltenem Start übernahm er bei Streckenhälfte das Kommando und rettete sich als erster gegen die aufkommende Konkurrenz aus Australien und Deutschland als Laufsieger – und damit Gesamt-13. – ins Ziel.
Das Frauen-Doppelzweier Fabienne Schweizer und Nina Wettstein – noch nicht ganz erholt von Krankheitseinflüssen – mass sich im C-Final. Den 14. Rang in der Gesamtwertung liess sich das Duo schlussendlich notieren.

Auftakt des Weltcup-Finales mit einem vollgepackten Rennprogramm

68 Rennen gingen am freitäglichen Auftakttag bei besten Bedingungen über die Wasser des Luzerner Rudermekkas Rotsee. Spannende und hartumkämpfte Rennen kennzeichneten den ersten Grosskampftag der bestbesetzten Regatta vor den bevorstehenden Europa- und Weltmeisterschaften.

Bei ausgezeichneten Verhältnissen – angenehme Temperaturen, ruhiges Wasser und phasenweise zum Schiebewind mutierende Bise – ging der freitägliche Auftakttag mit den Vor- und Hoffnungsläufen der die Weltcup-Serie abschliessenden LUCERNE REGATTA über die Bühne des Luzerner Rotsees. Das wichtigste internationale Kräftemessen mit beinahe allen grossen Rudernationen und deren Topathleten/-innen im Hinblick auf die Ruder-Weltmeisterschaften 2022 im September im tschechischen Racice.

Grosse Teilnehmerfelder

Mehr als 600 Ruderer aus 39 Nationen in 17 Bootsklassen gingen an den Start. Vor allem China, Australien, Deutschland, Grossbritannien, Rumänien und Italien schickten grosse Delegationen auf den Prüfstand Rotsee. Nicht dabei waren die USA und grosse Teile der holländischen Eliteboote. Und es bewahrheitete sich einmal mehr: Nationen, welche über eine grosse Breite an sich konkurrierenden Athleten/-innen verfügen, sind eher in der Lage auch absolute Topleistungen zu erbringen. Augenfällig zum Beispiel bei der rumänischen Mannschaft, die alle Athleten/-innen in die nächste Runde brachten.

Unfreiwillige Absenzen

Dass das Thema Corona nach der letztjährigen ohne Zuschauer stattgefundenen Regatta immer noch nicht ausgestanden ist, musste auch 2022 immer noch konstatiert werden. Stark betroffen war unter anderem die Schweizer Nationalmannschaft, die diverse Ausfälle zu verzeichnen hatte. So musste das hoffnungsvolle Frauen-Doppelvierer-Boot auf den Start verzichten und das Pendant bei den Männern musste Schlagmann Kai Schätzle durch den Leichtgewichtler Jan Schäuble ersetzen.

Der erste Wettkampftag aus Schweizer Sicht

Im Frauen-Einer bewies die Weltmeisterin von 2018, Jeanine Gmelin, dass ihr Fahrplan im Hinblick auf weitere Ziele mit ihrem Vorlaufsieg stimmig ist. Ebenfalls direkt qualifizierte sich der in der Kombination Raphaël Ahumada und Andri Struzina rudernde Leichtgewichts-Doppelzweier mit einer beherzten Fahrt für das Halbfinal. Im grossen Feld der Skiffiers qualifizierte sich Scott Bärlocher für die Viertelsfinals, wo die Hürde dann allerdings zu hoch war. Der C-Final steht für ihn am Samstag an.

Über die Hoffnungsläufe gelang es der Skifferin Salome Ulrich, den Leichtgewichts-Einerfahrerinnen Olivia Nacht und Eline Rol, dem Männer-Zweier-ohne mit Maurin Lange und Jonah Plock sowie dem Männer Doppelvierer mit Jan Schäuble, Patrick Brunner, Nils Schneider und Dominic Condrau sich für die Samstag stattfindenden Halbfinals zu qualifizieren. Dem Doppelzweier-Duo Fabienne Schweizer und Nina Wettstein scheiterte an dieser Hürde und konkurriert im C-Final um Platz13.

 

 

 

 

 

 

Neuer Geschäftsleiter für die Lucerne Regatta

Die LUCERNE REGATTA stellt die Weichen für die Zukunft. Timon Wernas wird dabei Geschäftsleiter der internationalen Ruderwettkämpfe auf dem Luzerner Rotsee.

Im Rahmen der Strategie „LUCERNE REGATTA 2030 – and beyond“ professionalisiert die LUCERNE REGATTA ihre Organisationsstruktur. Timon Wernas übernimmt ab Anfang August die Geschäftsleitung der LUCERNE REGATTA. «Mit der Einsetzung eines Geschäftsleiters garantieren wir auch in Zukunft die Durchführung des Anlasses mit höchster Qualität», erklärt Andy Bucher, Präsident der LUCERNE REGATTA Association. Zudem ermöglicht die Professionalisierung eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Veranstaltung. Der Vorstand sowie das Organisationskomitee bleiben praktisch unverändert. Investition in die nachhaltige Weiterentwicklung Damit der internationale Rudersport in Luzern eine starke und sichere Zukunft hat, wurde in den vergangenen Jahren die Ruderinfrastruktur im Einklang mit dem einzigartigen Natur- und Erholungsraum am Rotsee mit einem Budget von 16 Millionen Franken modernisiert. Mit der Professionalisierung der operativen Organisationsstrukturen machen die Veranstalter der internationalen Ruderwettkämpfe auf dem Luzerner Rotsee einen weiteren und wegweisenden Schritt in die Zukunft. Als aktiver Ruderer kennt Timon Wernas die LUCERNE REGATTA bestens – sowohl als Athlet wie auch als Volunteer. Mit seiner breit gefächerten, internationalen Projekterfahrung und dem ehrenamtlichen Engagement im Schweizer Rudersport bringt der 31-jährige Luzerner ideale Voraussetzungen mit, um mit den zahlreichen und sehr diversen Schnittstellen rund um die LUCERNE REGATTA umgehen zu können. Timon Wernas ist bei der athletics sportconsulting GmbH angestellt, welche unter anderem mit dem Mandat für die Geschäftsführung der beiden Grossveranstaltungen SwissCityMarathon – Lucerne sowie dem Luzerner Stadtlauf betraut ist. Mit dem Ausbau des Kompetenzzentrums für Sportveranstaltungen können somit diverse Synergien genutzt und die Events nachhaltig weiterentwickelt werden.

Tickets 2022

Sie können ab sofort die Tickets für die LUCERNE REGATTA 2022 hier bestellen

Die Konsequenzen der russischen Invasion für die LUCERNE REGATTA

World Rowing und LUCERNE REGATTA Association verurteilen aufs Schärfste die russische Militärinvasion in der Ukraine und die damit einhergehende Verletzung des olympischen Friedens. Unsere Organisationen sind in dieser schweren internationalen Krise absolut solidarisch mit dem ukrainischen Volk, einschließlich unserer Freunde in der ukrainischen Ruderfamilie.

Das Exekutivkomitee von World Rowing unterstützt nachdrücklich die vom IOC am 28. Februar ausgesprochenen Empfehlungen. Darin wird anerkannt, dass viele ukrainische Athleten infolge des Angriffs auf ihr Land an der Teilnahme an internationalen Wettkämpfen gehindert sein werden. Dementsprechend bestätigt World Rowing, dass es mit sofortiger Wirkung und bis auf weiteres die Teilnahme russischer und weißrussischer Athleten und Offizieller an seinen internationalen Wettkämpfen nicht zulassen wird. Daher werden wir 2022 eine LUCERNE REGATTA ohne die Teilnahme dieser beiden Nationen erleben.

Heroes of the Rotsee: Niki Van Sprang

(Only available in English) Why do you admire the rowers who come to battle on the Rotsee every summer? Is it their impressive size and towering confidence or is it their dedication to a sport defined by early mornings, blistered hands and the willingness to bury themselves in the proverbial pain cave one stroke at a time that makes them worthy of praise?

As I take a moment to pause and reflect on the past year of our beloved sport while on the trail looping the Lake of the Gods, I recall the sheer intensity of the Final Olympic Qualification Regatta. A flock of birds sending ripples across the Rotsee triggers flashbacks to the sounds of oars locking into the water and sending the boats towards the finish line one stroke at a time. When I turn to face the docks, I can still picture the sad sight of fine-tuned athletes shedding tears into the arms of their consoling coach, starkly contrasted by sounds of elation at the finish line echoing across the otherwise quiet, spectator barren lake.

And so it goes at the regatta of tears. Every Olympic cycle, the intensity of the Last Chance Qualification Regatta remains. Despite postponement, new regulations, new crew combinations and whatever else you want to throw into the mix, the weight of the athletes dreams at the start-line is heavy all the same.
That’s why, in a pandemic adjusted world where everything seems to be in a constant state of uncertainty, we at the Lucerne Regatta turn to the athletes as symbols of our modern stoics. Familiar with rowing in conditions out of their control, the rower focuses internally and keeps their head in the boat, controlling only their own judgment of the situation rather than hopelessly trying to change the situation itself. Put simply, you can’t make the waves go away but you can make the way you perceive the waves change.

Dutch rower Niki Van Sprang, most notably known as the guy who qualified not one but two boats (M2x in Linz 2019 and M2- this past summer) for the Tokyo Olympics shared his experience of qualifying on the Rotsee, the pressure you simply can’t prepare for and explains why in a world of uncertainty the best thing you can do is embrace the process and keep your eyes ahead.

First, what’s the big deal about qualifying?

Remember the joy on Charlie’s and his grandfathers face when Charlie finally got one of five elusive golden tickets to tour the Willy Wonka chocolate factory? Well, at the FOQR on the Rotsee, only two boats will qualify for the Olympics from each discipline. In a sporting world historically modeled by a top three podium, this is nothing short of a cut throat. There is no podium, no consolation prize, no B final. You either book your ticket, as the jargon goes, or you go home having invested the last four (in this case five) years chasing a dream that slipped away over the course of give or take seven minutes.
Each rowing discipline has a set amount of boats that can qualify for each event. Some disciplines (generally those with smaller crew sizes) have more spots than others. Conversely, large boats, with limited crew spots can make qualifying or, booking your ticket, for the Olympic Games especially challenging. More info on these technicalities here.

So why did Niki need two tickets?

As is often the case for many nations, Niki says it was always clear that regardless of who qualified the M2x (double scull) in Linz, there would be a second round of selection to determine who ends up taking those seats for Tokyo. Although they were pleased to have qualified the M2x in 2019, Niki knew his work wasn’t done. Perhaps then when in the end he was not selected to sit in the double sculls, which went on to win a silver medal in Tokyo, it is this understanding of “not done” which kept Niki going.


Niki competing at the 2019 ERCH on Lake Rotsee (lane 3) – at that time with two oars and with Amos Keijser! (2019, JM Billy)

Though disappointed in the circumstances surrounding the selection, where many might drown in their perceptions of injustice of the sport, Niki took the opportunity to reflect about how rowing could continue to fit into his life. It was then that it became clear to Niki that his heart was still in the boat and he made the decision to continue with the sport and put down a good season of training and racing in the single. Needless to say, Niki didn’t stay single too long as he was quickly picked up by a teammate to put together a new crew, this time sweeping in the men’s pair.

Last Chance Olympic Qualification Regatta 2021

Fast forward to May 2021, the last chance Niki and his partner Guillaume Krommenhoek would have to book their ticket to the Tokyo 2020 Olympics. Niki and his partner had spent the year leading up to the event discussing how they were going to approach racing and manage the palpable tension which replaces the excitement and signature cowbells we’ve all come to love at Rotsee.
Niki told us about the countless discussions they had surrounding the conflict of balancing one all or nothing moment, which “is not what you get up in the morning to train for, you get up to train for the Olympics”. Despite their efforts to cover their bases and come prepared Niki continued “In the end it’s different. You feel like you have all that under control and you get in the boat and there’s just this feeling, and it was the same feeling during the first race of the Olympics, movements turn out harder, it gets tenser, it’s just something so deep down… there is this animal like feeling of you have to survive and that’s just very different from other races, this race is defining in so many ways.”

Niki goes on to talk about how the majority of the strokes they took were an absolute disaster. “We rowed awfully all weekend. In the semi-final Guillaume false started by I think almost a second. He went, I went, then we hit like six buoys… it was a long bumpy road, we shed some tears there.” However, when the time came to seal the deal in the final, the pair crossed the finish line in first place. Overcome with a sense of relief, Niki and Guillaume had just made their Olympic dreams come true.


Seconds after crossing the finishing line at the FOQR 2021 (2021, F.Leloire)

Reading Between the Lines

We had originally reached out to Niki because of his impressive story of dual-qualification. However, during our conversation as Niki recounted his mental health struggles throughout the last few years, the aftermath of testing positive for COVID and finally the pinnacle experience of the Olympic Games, our conversation became much more about his relationship to the journey than any single event. When I asked Niki what kept him going after he lost his chance in the double, and after the Olympics were postponed he confidently replied:

“I love rowing, I love the opportunity of going out on the lake and working on myself. I mean if you do this sport and you only pin it down to the result, you set yourself up for a miserable time. I saw it at the Olympics where there’s people who performed to what they were capable of but didn’t get the medal they wanted and became angry and frustrated about the entire process. So I had made a conscious decision to not let my frustration surrounding not getting that spot in the double define the process for me. The payback in rowing for me isn’t the result and that’s why I didn’t hold a grudge after being taken out of the double, that’s not the defining emotion for me.”

I closed the zoom room convinced that rather than his (obviously) unquestionable fitness or versatile boat skill, his mindset towards rowing is what got him to where he is today. I share his story with you not as a tale of heroism as originally predicted but rather as a lesson of reflecting on and reframing uncertainty and adapting our perception of events which are out of our control.
“WHEN WE ARE NO LONGER ABLE TO CHANGE A SITUATION, WE ARE CHALLENGED TO CHANGE OURSELVES.” – VIKTOR FRANKL

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